LaTeX - Textsatzsystem für professionelle Texte - Ausgabe als PDF oder PostscriptTextsatz für Wissenschaftler0. EinleitungLatex (sprich: Latech) ist ein mächtiges Werkzeug zum Setzen von Schriftstücken. Gerade dann, wenn die Texte etwas länger werden, spielt es seinen entscheidenden Vorteil aus: Anders als andere Textverarbeitungssysteme stürzt es nie ab, auch bei mehr als 1000-seitigen Büchern nicht. Einer der weiteren großen Vorteile von Latex ist es, dass es sich nach der Logik des Dokumentes richtet. Latex sagt man nicht "dieser Text hier soll etwas größer und fett" sondern "dies hier ist eine Überschrift". Alles andere erledigt Latex von selbst. Latex verarbeitet den Text teilweise vollautomatisch und nach einigen wenigen Anfangskonfigurationen kann man sich voll und ganz auf den Inhalt konzentrieren, statt sich mit der Formatierungen herumzuschlagen. Hinzu kommt, dass in Latex ein sehr leistungsfähiger, einfach zu bedienender Formeleditor eingebaut ist, was Latex vor allen Dingen für wissenschaftliche Arbeiten interessant macht. Latex wurde außerdem mit dem Ziel geschrieben, dass Schriftstücke auch in 100 Jahren noch gleich aussehen und nicht so wie bei Textverarbeitungssytemen mal die Zeile auf die nächste Seite rutscht, mal die Bilder verrutschen oder gar nicht da sind usw. . Latex-Dokumente zu "programmieren" ist vergleichbar mit Internetseiten mit der Seitenbeschreibungssprache HTML zu programmieren. Es ist ähnlich einfach wie HTML und auch ähnlich aufgebaut. Jedoch ist es nicht für Internetseiten programmiert, sondern für beliebige Papierdokumente. Last but not least ist ein ausschlaggebendes Argument für Latex, dass es völlig kostenlos ist. Leider bringt Latex auch einen großen Nachteil mit sich, den ich hier nicht verschweigen sollte, nachdem ich das Programm so hoch gelobt habe. Latex muss man sozusagen "programmieren". Einige Befehle sind zu erlernen. Wenn man einen gewissen Befehlssatz auswendig kann, dann gewinnt dieses "Programmieren" jedoch einen riesigen Geschwindigkeitszuwachs, so dass "normale" Textverarbeitungssysteme nicht mehr mithalten können. Latex ist auch nicht für hochgradige Designer-Texte geeignet. Der Designer kümmert sich um das Aussehen der Seite. Gerade dies ist bei Latex dem Latex überlassen. 1. InstallationDa Latex ein freies Produkt ist, welches auch im Sourcecode verfügbar ist, gibt es viele unterschiedliche sogenannte Distributionen. Das System wurde ehemals für den Unixbereich entwickelt, wurde aber auf sehr viele Systeme übertragen. Für den Windowsbereich ist eine sehr gute Distribution die MikTex-Distribution. Der Installer dieser Distribution ist erhältlich unter http://www.miktex.org Leider muß man sich für die Komplettversion mit Hilfe des Installers mittlerweile mehr als 400 MB herunterladen, was für langsame Modem oder ISDN-Internetverbindungen unvertretbar ist. Wer über keinen Breitbandzugang verfügt, der schaue bitte einmal bei den Büchern. Es gibt Bücher mit beiliegender CD oder DVD, auf die die Distribution aufgespielt ist. In der Miktex-Distribution ist Yap, ein DVI-Viewer, den man benötigt, um die von Latex erzeugten Dateien anzuzeigen, schon enthalten. Dieser DVI-Viewer kann mit Hilfe von DVIPS die Datei in das Postskriptformat umformen. Weiterhin kann man Latex-Dateien auch direkt in das PDF-Format kompilieren. Zum Anschauen dieser Dateien, benötigt man einen PDF-Viewer, am besten den von Adobe. Um die Sourcedatei für den Latexcompiler zu editieren benötigen wir allerdings noch einen passenden Texteditor. Dafür kann man selbstverständlich auch das Notepad von Windows verwenden. Ein Editor speziell für Tex-Dateien ist TeXnicCenter. Dieser ist sehr konfortabel. Vor allen Dingen können Sie die kompilierte Datei direkt über einen Klick auf einen Button anzeigen lassen. Des weiteren gibt es noch eine interessante Baumansicht des Dokumentes, welche Sie unten auf der linken Seite sehen, welche die Navigation durch Ihr Dokument entscheidend vereinfacht. Dieser Editor ist unter folgender URL herunterladbar: 2. Der Weg eines Latex-DokumentesDie obige Grafik zeigt recht anschaulich, wie ein Postscript-Dokument mit Latex erstellt wird. Zuerst wird das Tex-File mit einem Texteditor erstellt. Dies ist der Sourcecode, der von Latex später benutzt wird. Dann kompliliert Latex diesen Code zu einem DVI-File. Dieses DVI-File läßt sich in ein Postscriptfile mit Hilfe von DVIPS umkonvertieren. Es gibt noch andere Wege Tex-Files zu kompilieren. Näheres aber bitte in den zahlreichen Hilfedateien nachschauen. 3. Das erste Tex-FileLeider kann ich hier nicht eine komplette Tex-Einführung geben, da sie den Rahmen dieser Webseite sprengen würde. Des weiteren gibt es sehr gute Bücher, in denen man in Ruhe blättern kann, statt hektisch online zu lesen. Hier jedoch dennoch ein kleines Tex-Beispiel:
Das Ergebnis sieht wie folgt aus: Hier die Erklärungen: In Tex-Dokumenten kann man mit %-Zeichen Kommentare hinzufügen. Diese werden dann vom Compiler einfach ignoriert. Ein Latex-Dokument beginnt immer mit \documentclass . Hier wird die Klasse des Dokumentes festgelegt. Es stehen verschiedene zur Auswahl wie etwa Buch oder in diesem Fall Artikel, aber auch Brief oder Folien. Hier wird auch angegeben, welche Größe das Papier hat, in diesem Fall ist es DIN A4 Papier. Dann folgt das Einbinden eines Paketes: \usepackage{german} Dieses Paket sorgt dafür, daß Umlaute gedruckt werden können. Normalerweise müssen Umlaute mit "a "o "u "A "O "U oder "s umschrieben werden. Aber \usepackage[latin1]{inputenc} sorgt dafür, dass der richtige Zeichensatz verwendet wird. Dann folgt das eigentliche Dokument, welches von \begin {document} und \end {document} eingeschlossen ist. Mit \section erzeugt man eine neue Sektion. Mit \subsection eine Untersektion und mit \subsubsection eine Unteruntersektion. Diese werden automatisch fortlaufend numeriert. Man kann auf diese jedoch auch verzichten und den Text so herunterschreiben. Formeln im Text werden mit $-Zeichen umschlossen. Formeln, die vom Text abgehoben sind mit folgenden Steuerzeichen: \[ \] Das Summensymbol erhält man mit \sum, wobei ^{} der Teil über den Summe ist, _{} der Teil unter der Summe. Mit \frac erhält man Brüche. Es gibt natürlich noch sehr viel mehr Symbole, welche in Formeln eingearbeitet werden können. Der jetzt erklärte Befehlssatz ist noch etwas dürftig. Ich glaube aber dennoch, daß dieses HTML-File einen kleinen Einblick in Latex gibt. Zuerst ist es sehr mühsam diese und weitere Befehle alle auswendig zu lernen, dann aber wird man sehen, daß man Texte viel schneller eingeben kann und vor allen Dingen Formeln nur so von der Tastatur fließen. Für weiteres schaue man bitte in die mitgelieferten Handbücher im Tex-Format, die mit Miktex zusammen kommen nach. 4. BücherInteressante Bücher zum Thema Latex, findet man in der Rubrik Latex Bücher. Bitte hier einmal vorbei schauen. Ganz besonders, wenn man sich tiefer mit dem Thema Latex beschäftigen will oder muss, findet man hier das passende Buch dazu. |